2C-B

2C-B (4-Brom-2,5-dimethoxyphenylethylamin) ist eine psychedelische Substanz (griechisch: die Seele offenbarend). Außerdem wird es als Halluzinogen bezeichnet, weil Konsument*innen ihre Umwelt stark verändert wahrnehmen können.

2C-B gehört chemisch zu der Stoffgruppe der Phenethylamine. Die chemische Struktur ähnelt der des Mescalins. 2C bedeutet, dass die Seitenkette des Moleküls aus zwei Kohlenstoff- [C] Atomen besteht, das B steht für Brom, dass am Phenyl- [Benzol] Ring hängt.

2C-B als Salz (Hydrochlorid) ist ein farbloses (weißes) Pulver. Es wird in der Regel als Pulver, Kapseln oder Tabletten auf dem Schwarzmarkt angeboten.

Aktuelle Daten zum 2C-B Gehalt von Zubereitungen liegen uns für Deutschland nicht vor. Für 2017 gab die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht gibt an, dass in 2017 sichergestellte Tabletten 8 - 11,4 mg 2C-B berechnet als Hydrochlorid (das sind 7 - 10 mg Base) festgestellt wurden. Es wurden aber auch schon deutlich höher dosierte Tabletten oder Kapseln analysiert. In als 2C-B verkauften Präparationen können auch andere, viel potentere Substanzen z. B. aus der 2C-Reihe wie 2C-B Fly oder 2C-B-Dragonfly enthalten sein.

Wegen der psychedelischen Wirkung und seiner relativ kurzen Wirkzeit wurde erwogen, 2C-B zur Unterstützung von Psychotherapien einzusetzen. Es wurde aber unterlassen, es als Arzneimittel zuzulassen. Daher existieren kaum aussagekräftige Studien zur Erfassung der therapeutischen Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen.

schlucken (oral) von Tabletten, Kapseln: Wirkungseintritt nach ca. 20 bis 30 Minuten, maximale Wirkung nach ca. 1,5 Stunden, die Wirkung hält 4 bis 8 Stunden an.

sniefen (nasal): Wirkungseintritt nach 5 bis 10 Minuten, lang anhaltendes, brennendes Gefühl auf der Nasenschleimhaut, weil das schlecht wasserlösliche 2C-B-Hydrochlorid dort nur relativ langsam resorbiert wird.

bezogen auf 2C-B Hydrochlorid

oral:

5 - 15 mg leichte Dosierung

15 - 30 mg übliche Dosierung

25 - 50 mg hohe Dosierung

nasal:

2 bis maximal 15 mg (etwa die Hälfte der oralen Dosis, um die gleiche Wirkung zu erzielen).

Eine geringfügige Erhöhung der 2C-B Menge kann eine starke Veränderung der Wirkungen und Nebenwirkungen zur Folge haben. Du solltest dich darum in kleinen Schritten an deine individuelle Dosis herantasten. Dosierungen von über 35 mg (oral) und 15 mg (nasal) können auch von erfahrenen Konsument*innen als unangenehm stark empfunden werden.

Diese Angaben sind keine Konsum-Empfehlungen. Die Verträglichkeit von Wirkstoff-Dosierungen, hängt immer auch von der gesundheitlichen Verfassung der Konsumierenden, Körpergewicht, Alter, Geschlecht, Allgemeinzustand, Toleranzentwicklungen und von den Konsumumständen ab (siehe Drug - Set - Setting).

2C-B bindet an bestimmte Serotonin-Rezeptoren wie 5HT2A, 5HT2B und 5HT2C im Gehirn und aktiviert diese. Dadurch werden die psychedelischen und milden halluzinogenen Wirkungen ausgelöst.

2C-B wirkt auch als schwacher Wiederaufnahmehemmer von Serotonin und Noradrenalin und erhöht so die Konzentration dieser beiden Botenstoffe im Spalt zwischen zwei Nervenzellen (synaptischer Spalt). Dies wird mit den leicht stimulierenden und euphorisierenden Wirkungen in Verbindung gebracht.

Außerdem aktiviert es noch weitere Rezeptorsysteme im Gehirn.

Die Wirkung von 2C-B ist stark von der Dosierung (Drug), dem psychischen Zustand der Konsumierenden (Set) und der Konsumumgebung (Setting) abhängig.

2C-B bewirkt eine tiefgreifende Veränderung der sinnlichen Wahrnehmung. Dies betrifft alle fünf Sinne, also Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten.

Die gefühlsmäßige Bewertung von Sinneseindrücken ist verändert. Das Assoziationsvermögen ist erhöht.

Man kann mit offenen und geschlossenen Augen Dinge sehen, die nicht real sind: Sich schnell verändernde, farbige Muster, Verzerrungen und fließende Formen.

Es können leuchtende Felder um Gegenstände und Personen wahrgenommen werden.

Die Selbstwahrnehmung ist verändert, das Körpergefühl intensiviert.

Echte Halluzinationen, bei denen Konsumierende nicht mehr realisieren, dass die erlebten Wahrnehmungs-Veränderungen durch eine Substanz-Wirkung im Gehirn und nicht durch Reize auf Sinnesorgane hervorgerufen werden, treten nur selten und bei hohen Dosierungen auf.

2C-B wirkt auch leicht stimulierend und euphorisierend.

Durch 2C-B kann es zu einer sexuellen Stimulation kommen. Es wird darum auch als Aphrodisiakum eingesetzt. Spontane Erektionen können auftreten.

  • erweiterte Pupillen
  • Anstieg des Blutdrucks, Herzfrequenz (Puls) und Körpertemperatur
  • starkes Schwitzen
  • Orientierungslosigkeit, Angst, Panikattacken
  • Rastlosigkeit, Benommenheit, Schwindel
  • Übelkeit, Durchfall, (Magen)Krämpfe

Die Wirkung von 2C-B klingt relativ schnell ab. Danach kann es noch 2 - 4 Stunden zu (in der Regel) schwachen Nachwirkungen wie z. B. verminderte Konzentrationsfähigkeit kommen.

  • unter Umständen erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen
  • Schädigung der Nasenschleimhaut

Das Risiko einer psychischen Abhängigkeit von 2C-B gilt als gering.

Nachweiszeiten von Substanzen im Körper hängen u. a. von der konsumierten Menge (Dosierung), Konsumhäufigkeit, Konsumform (oral, nasal, intravenös usw.) und anderen individuellen Faktoren ab. Die hier gemachten Angaben dienen der Orientierung. Die Nachweisbarkeit von Substanzen beginnt in der Regel bereits nach wenigen Minuten nach deren Konsum.

2C-B und seine Abbauprodukte können im Urin bis zu drei Tage lang nachgewiesen werden.

  • Verstimmung (schlecht drauf sein)
  • psychische Erkrankungen
  • Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Epilepsie
  • Diabetes
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • vor der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr

Konsumiere 2C-B nur, wenn es dir seelisch und körperlich gut geht (set) und du dich in einer Umgebung befindest, in der du dich wohlfühlst (setting).

Wenn du psychischer Belastung ausgesetzt bist, solltest du auf den Konsum von 2C-B verzichten.

Nutze drugchecking! Der Wirkstoffgehalt von 2C-B Präparationen ist starken Schwankungen ausgesetzt. Es können auch andere (hoch)wirksame Substanzen enthalten sein.

Wenn dir drugchecking nicht zur Verfügung steht, dosiere niedrig und warte mindestens 2 Stunden auf die Wirkung, bevor du nachlegst, weil deine Droge Substanzen enthalten kann, die erst nach dieser Zeit ihre volle Wirkung entfalten.

Die Wirkungen und Nebenwirkungen von 2C-B sind besonders stark von der Dosierung abhängig. Bei höherer Dosierung wirkt es stark psychedelisch und halluzinogen.

Beim Sniefen musst du deutlich niedriger dosieren als beim oralem Konsum (maximal die Hälfte). Um beim Sniefen die Übertragung von Infektionen wie Hepatitis C zu vermeiden, nimm immer ein eigenes Ziehröhrchen mit abgerundeten Rändern. Gerollte Geldscheine sind scharfkantig und unhygienisch. Auch weil 2C-B schlecht wasserlöslich ist und auf der Nasenschleimhaut brennt, solltest du es vor dem nasalen Konsum besonders fein hacken.

Mischkonsum von 2C-B mit anderen psychoaktiven Substanzen bedeutet eine besondere Belastung der Psyche. Wenn du trotzdem nicht darauf verzichten willst, dosiere beide Substanzen niedriger als du sie bei Monokonsum dosierst.

Fahre unter dem Einfluss von 2C-B und am Tag darauf nicht Auto oder Fahrrad etc.

2C-B kann den Blick auf die Realität verändern, Grenzen lockern und dazu führen, sexuelle Phantasien auszuleben – dies birgt das Risiko, auf Safer Sex zu verzichten, was die Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen erhöht.

Sex und 2C-B funktionieren nur bei gegenseitigem Einverständnis und großem Vertrauen. Auch bei 2C-B besteht die Gefahr eines schlechten Trips. Sex auf 2C-B solltet ihr nur zusammen erleben, wenn ihr euch und die Wirkung gut kennt.

Klärt im Vorfeld ab, welche Sexpraktiken von beiden gewollt sind und welche nicht. Konsumiere nur so viel, dass du dich wehren kannst oder Abwehrsignale des/der Partner*in noch erkennst.

Bevor es zur Sache geht, legt euch ausreichende Safer-Sex-Utensilien (Handschuhe, Kondome, Gleitgel) bereit.

Achte auf deinen Körper! Bemerkst du Auffälligkeiten, geh sofort zum Arzt. Lasse dich bei wechselnden Sexpartnern alle 6 Monate auf sexuell übertragbare Infektionen testen und gegen Hepatitis A/B impfen.

Tritt im Zusammenhang mit 2C-B Konsum Erbrechen auf, können Arzneimittel, die bis zu 4 Stunden davor eingenommen worden sind, unter Umständen nicht in ausreichendem Maße im Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Das kann zum Versagen der Schutzwirkung der Antibabypille oder der PrEP führen, so dass eine ungewollte Schwangerschaft oder eine HIV Infektion möglich werden.

2C-B ist in der Anlage 1 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgeführt. Die unerlaubte Herstellung, Handel, Weitergabe, Erwerb und Besitz sind strafbar.

Das Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluss psychoaktiver Substanzen führt in der Regel zum Verlust des Führerscheins. Schon beim festgestellten Besitz wird die Fahreignung durch die Behörde in Frage gestellt. Die Fahrerlaubnisbehörde fordert dann ein Gutachten einschließlich Drogenscreenings an. Lasse dich, wenn es soweit gekommen ist, von einer unabhängigen Stelle beraten.

 

Haftungsausschluss

Diese Informationen dürfen nicht als Aufforderung zum Drogenkonsum missverstanden werden!

Bei Substanzen, die dem BtMG unterstellt sind, ist unerlaubter Erwerb und Handel sowie der sich daraus ergebende Besitz strafbar!

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen auf Grundlage wissenschaftlicher Studien und über lange Zeiträume erhobenem Erfahrungswissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden.

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